

La Veronal
TOTENTANZ – Morgen ist die Frage

Der Totentanz, auch als „Danse Macabre“ bezeichnet, ist ein ikonisches Motiv des Mittelalters. Dargestellt wird der Tod oftmals als Knochenmann, der kommt, um die Lebenden zu holen. Der Tanz mit dem Tod markiert entsprechend eine Art Exorzismus gegen die Angst. Eine karnevaleske Geste der Vitalität, die sich dem Unvermeidlichen entgegenstellt.
Inspiriert von dieser Tradition verwandelt die in Barcelona ansässige Gruppe La Veronal in Totentanz – Morgen ist die Frage die Bühne in einen dunklen, traumähnlichen Raum, in dem Mythos und Realität miteinander verwoben sind und die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmen. Aus streng komponierten Bildern und Bewegungen hat der Choreograf und Regisseur Marcos Morau eine seiner radikalsten Arbeiten geschaffen. Vier Performer*innen vollziehen ein eigentümliches Ritual. Mit fragmentierten Gesten, extremen Haltungen und dynamischen Interaktionen setzen sie sich mit dem emotionalen Spektrum der Sterblichkeit auseinander. Im Zusammenspiel aus Bühne und Kostüm, Video und Musik verbindet sich Vergangenheit mit der Gegenwart. Franz Liszts Totentanz ist nur eine Ecke entfernt von hämmernden Techno-Beats. Und die Formensprache der schwarzen Romantik fließt wie von allein in die Bilderflut unserer politischen Gegenwart. Totentanz – Morgen ist die Frage ist ein multidisziplinäres und immersives Werk, in dem Installation, Videokunst und Live-Performance zu einer visuell eindringlichen und emotional aufgeladenen Erforschung der Sterblichkeit verschmelzen.
Marcos Morau, der von der Zeitschrift TANZ 2023 zum Choreografen des Jahres gewählt wurde, inszeniert regelmäßig an internationalen Häusern und Festivals wie dem Théâtre National de Chaillot in Paris, der Biennale di Venezia, dem Festival d‘Avignon, beim Tanz im August in Berlin, Festival RomaEuropa, SIDance Festival in Seoul, Danse Danse Montreal oder im Sadler‘s Wells in London. Seit 2023 ist er „Artist in Residence“ am Staatsballett Berlin. Im Rahmen des International DANCE Festival München ist er zusammen mit seiner Kompanie La Veronal erstmals in München zu Gast.
Leichte Sprache
Toten-Tanz – Morgen ist die Frage
Gemälde aus dem Mittelalter zeigen oft einen Toten-Tanz.
Da sieht man den Tod als Skelett.
Er tanzt mit den lebenden Menschen.
Das soll uns sagen: Alle Menschen müssen sterben.
Aber der Toten-Tanz kann auch Mut machen.
Wir haben zwar Angst vor dem Tod.
Aber jetzt sind wir am Leben!
Die Tanz-Gruppe „La Veronal“ kommt aus Katalonien.
Das ist eine Region in Spanien.
Veronal ist ein starkes Schlaf-Mittel.
Das Stück heißt: „Toten-Tanz – Morgen ist die Frage“.
Auf der Bühne ist dunkel.
Man fühlt sich wie in einem Traum.
Wir wissen nicht genau: Wo ist die Grenze zwischen Leben und Tod?
Marcos Morau hat sich das Stück überlegt.
Es ist eine Mischung aus Tanz, Video, Kunst und Musik.
Dabei können starke Gefühle entstehen.
4 Tänzerinnen und Tänzer sind auf der Bühne.
Sie zeigen uns, wie sich Sterben anfühlt.
Welche Gefühle haben wir beim Gedanken an den Tod?
Die Aufführung verbindet Neues und Altes:
Wir hören zum Beispiel Techno-Musik.
Es läuft aber auch Musik von Franz Liszt.
Er lebte vor über 140 Jahren.
Marcos Morau ist ein bekannter Choreograf.
Im Jahr 2023 hat er eine wichtige Auszeichnung bekommen.
Er arbeitet in vielen Ländern in Europa, Asien und Nord-Amerika.
Seit 2023 ist er auch beim Staats-Ballett Berlin.
Beim Festival tritt er mit seiner Gruppe „La Veronal“
zum ersten Mal in München auf.
Barrierefreiheit
Für Menschen im Rollstuhl: Der Haupteingang ist über eine fest installierte Rampe zu erreichen. Es ist ein stufenloser Spielort mit einer Behindertentoilette. Mehr Informationen unter Kultur barrierefrei München.
Rollstuhlplätze sind buchbar über festivalbuero@spielmotor.de und +49 89 2805607.
Ort:
Muffatwerk
Zellstraße 4
81667 München
Dauer: 60 min