Jody Oberfelder: "Walking to Present" - Peter Sampel

Jody Oberfelder: "Walking to Present" - Peter Sampel

Jody Oberfelder: "Walking to Present" - © Nina Hümpel

Jody Oberfelder: "Walking to Present" - © Nina Hümpel

Jody Oberfelder: "Walking to Present" - Routen

Jody Oberfelder: "Walking to Present" - Routen

Jody Oberfelder

Walking to Present (UA)

Lust auf einen tänzerisch-performativen Spaziergang auf dem Olympiaberg? Er ist einer der drei Schuttberge Münchens, die aus den Trümmern und Ruinen des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. In ihrem für DANCE 2021 kreierten Geh-Stück Walking to Present verknüpft Jody Oberfelder die Geschichte mit der Gegenwart, kollektive Vergangenheit mit individuellen Erlebnissen, Worte mit Bewegungen. So ergibt sich ein Mapping eigener und fremder Erfahrungen mit der Geschichte des Ortes. Welche Spuren hinterlassen wir?

Walking to Present entstand als Auftragswerk für DANCE 2021 in der Isolation der Corona-Hochphase. Nach der pandemiebedingten Absage wurde das Projekt im Kontext des aktuellen Zeitgeschehens über die letzten zwei Jahre weiterentwickelt und feiert bei DANCE 2023 nun seine Uraufführung. Es steht in der Tradition der sogenanntenWalking Pieces, der Interventionen in den Strom der Passant*innen und Provokationen im Stadtraum. Wichtige Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts wie die Dadaisten, die Situationisten, die Fluxus-Künstler und Land Artists erprobten die Kunst des Spazieren-Gehens, des Eingriffs in den Alltag durch Bewegung, immer wieder neu.

Oberfelders Live-Performances fungieren als lebender Organismus, inklusiv und kollektiv. Die Erfahrungen der Teilnehmer*innen werden eingewoben in die Narrative des eigenen Lebens. In Walking to Present, dessen konzeptionelle Idee auf weitere Städte übertragen werden soll, kann man dies in kleinen Gruppen auf – somatische – Art und Weise erleben.

Die amerikanische Choreografin und Filmemacherin Jody Oberfelder verfügt über ein großes künstlerisches Portfolio. Sie inszenierte Opern, choreografierte Models für den Fotografen Steven Meisel und brachte Kurt Weills Zaubernacht im Museum of Jewish Heritage in New York heraus (2018), Weills erste Komposition für die Bühne, eine Ballett-Pantomime für Kinder, die er 1922 geschrieben hatte und die lange als verschollen galt. Oberfelder drehte zehn Filme und tourte mit ihrer 1987 gegründeten Kompanie Jody Oberfelder Projects (JOP) international. Als Tänzerin, geprägt vom Modern Dance, war sie in Stücken von Steve Paxton (2012) und Simone Forti (2018/19) im Kontext von Ausstellungen im Museum of Modern Art (MoMA) in New York zu erleben. Zwar nicht mehr Teil der revolutionären Bewegung, die sich im Judson Dance Theater zusammenfand, aber bestens mit deren Konzepten und Ideen vertraut, suchte sich Jody Oberfelder einen ganz eigenen Weg, Tanz, Choreografie und Bewegung auf neue Art zu denken und zu praktizieren.

Bei DANCE 2023 bespielen Jody Oberfelder und ihr Team den Münchner Stadtraum außerdem mit der künstlerischen Intervention Life Traveler.

Treffpunkt: Alte Tramstation, Ackermannstraße 88, 80797 München

Freitag, 12. Mai, 16 Uhr
Samstag, 13. Mai, 16 Uhr
Sonntag, 14. Mai. 11 Uhr

Dauer: 90 min
Sprache: Englisch

Die Performance beinhaltet einen Spaziergang über unebenes Gelände auf dem Münchner Olympiaberg. Bitte tragen Sie feste Schuhe und wetterfeste Kleidung. Bei Regen bitte Regenschirm mitbringen. Nehmen Sie nur leichtes Gepäck mit.

Konzept und Choreografie: Jody Oberfelder
Mit: Rohan Dhupar, Vanessa Knouse, Paulina Meneses, Ashley Merker, Jody Oberfelder, Kate Page, Andrew Sanger, Grace Yi-Li Tong
Kostüme: Katrin Schnabl
Musik: Missy Mazzoli
Dramaturgie: Peter Sampel
Booking: Rhizome Arts

 Harkness

NYC Cultural Affairs

Mid Atlantic Arts Foundation