Mathilde Monnier: "Records" - © Marc Coudrais

Mathilde Monnier: "Records" - © Marc Coudrais

Mathilde Monnier: "Records" - © Marc Coudrais

Mathilde Monnier: "Records" - © Marc Coudrais

Mathilde Monnier

Records

Bestimmte Erfahrungen gehen nicht spurlos an uns vorbei, und manche Erinnerungen bleiben noch lange unter der Haut gespeichert, im Gedächtnis des Körpers. Mathilde Monnier verarbeitet in Records die Spuren von Pandemie und Lockdown zu einem Stück, in dem der Körper sich nicht nur erinnert, sondern gleich einer therapeutischen Erfahrung die Dinge offenlegt, kommentiert und abstrahiert. Sechs Tänzerinnen und eine Wand – schon sind wir in der uns allen bekannten pandemischen Ausgangssituation: Einerseits der Eindruck, in den eigenen vier Wänden gefangen zu sein, andererseits das Gefühl von Sicherheit und Halt. Aber nicht nur Rückzug und Einsamkeit werden hier sichtbar – es wird gewartet und gewütet, gespielt und gealbert, und die Grenzen zwischen Komik und Wahnsinn sind fließend. Die sechs Tänzerinnen wollen die Leere des Raumes nicht als die innere Leere akzeptieren und stellen über Blicke, gemeinsam produzierte Rhythmen und durch den Gebrauch der Stimme Kontaktzonen her. Was übrig bleibt nach den durchgeknallten Überschäumungen ist eine neue Hinwendung, die Suche nach einander.

Mathilde Monnier ist für die internationale zeitgenössische Tanzwelt ein wichtiger Bezugspunkt und eine Choreografin, die sich immer wieder aufs Neue traut, den Tanz infrage zu stellen – vielleicht wirkt er in ihren Arbeiten deshalb wie ein Teil vom Leben. Sie hat nicht nur über 40 Choreografien geschaffen, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde, sondern auch wichtige Institutionen geleitet und damit den Tanz über das eigene Wirken hinaus gestaltet. Mitte der 1990er Jahre wurde sie die künstlerische Leiterin des Centre Chorégraphique National in Montpellier, wo sie über 20 Jahre hinweg besonders viel Wert auf die Zusammenarbeit mit verschiedensten Disziplinen und Künstler*innenpersönlichkeiten legte. Nachdem sie von 2013 bis 2019 das Centre National de la Danse mit Sitz in Pantin und Lyon leitete, nahm sie anschließend ihr eigenes künstlerisches Schaffen wieder auf und ist seit 2020 mit ihrer Kompanie im Kulturzentrum La Halle Tropisme in Montpellier ansässig.

Mehr über Records im Magazin 

Muffathalle

Montag, 15.05., 21 Uhr
Dienstag, 16.05., 21 Uhr + Artist Talk

Dauer: 50 min

barrierefrei

Choreografie: Mathilde Monnier
Mit: Aïda Ben Hassine, Sophie Demeyer, Lucia Garcia Pulles, Lisanne Goodhue, Ashley Wright, Carolina Passos Sousa
Bühnenbild: Jocelyn Cottencin
Dramaturgie: Stéphane Bouquet
Lichtdesign: Eric Wurtz
Sounddesign: Olivier Renouf
Kostüme: Laurence Alquier
Bühnenbildbau: Atelier Martine Andrée
Musik: Luigi Nono and The Comet is Coming
Stimmarbeit: Violeta Rodriguez
Bühnenmanagement: Emmanuel Fornès
Soundtechnik: Nicolas Houssin
Produktionsleitung: Margot Maizy
Distribution: Nicolas Roux - Otto Productions
Produktion: OTTO PRODUCTIONS / THÉÂTRE GARONNE

Mit der Unterstützung der Fondation d'entreprise Hermès als Teil des New Settings programme

Koproduktion: Compagnie MM, Chaillot-Théâtre national de la Danse, Centre Dramatique National de Valence, MA scène nationale Pays de Montbéliard, TPR - Centre neuchâtelois des arts vivants & ADN - Danse Neuchâtel, Centre national de la danse CN D de Pantin, Centre National de Danse Contemporaine d'Angers

FEH  TG

Otto